Infos aus der Pfarrversammlung

Ein Informations-Überblick u.a. für alle, die nicht an der Pfarrversammlung 2024 teilnehmen konnten.

Stand des Pfarreientwicklungsprozesses in St. Engelbert, Niederbonsfeld

Pfarrer Andreas Lamm berichtete als Vorsitzender des Kirchenvorstands und der Steuerungsgruppe in der Pfarrei St. Peter und Paul von den Entwicklungen, laufenden Gesprächen und weiteren Schritten im Zuge des Votums des Pfarreientwicklungsprozesses (PEP). Dazu gehörte die Tatsache, dass der Investor Dominic Scholzen, der Kirche St. Engelbert und angrenzende Gebäude hatte kaufen wollen, sein Angebot im März zurückgezogen hat. Aktuell sei der Kirchenvorstand dabei, mit drei möglichen Investoren Gespräche zu führen. Ideen dieser Investoren seien eine Nutzung als Verkaufsraum, Museum oder Büroräumlichkeiten. Pfarrer Lamm bat um Verständnis, keine weiteren Details zu nennen, bevor es belastbare Angebote von den Investoren gebe. (Alle drei Investoren garantieren, dass die Mieter des Pfarrhauses weiter dort wohnen bleiben können.)

Der Termin für den Gottesdienst zur Profanierung von St. Engelbert mit Bischof Overbeck steht auf jeden Fall bereits fest: Es ist der 30. Juni, 11.30 Uhr. Alternativ sei auch eine Außerdienststellung möglich. Sobald die Profanierung erfolgt sei, sei die Kirche ein normales Gebäude und es müsse Grundsteuer gezahlt werden.

„Der Verkauf von St. Engelbert bedeutet nicht das Ende des Gemeindelebens“, betonte Pfarrer Lamm im Anschluss. Vor Ort habe sich eine Bürgerinitiative gegründet, um das Gemeindeheim als kulturellen Ort zu erhalten, und es gebe bereits einen Zuschlag für eine finanzielle Förderung im Rahmen des Programms „Dritte Orte“. Dieses Projekt sei zunächst auf ein Jahr begrenzt. Danach könne ein Folgeantrag gestellt werden und die Möglichkeit bestünde, das Gemeindeheim-Gebäude an einen noch zu gründenden Verein zu übertragen.

Stand des Pfarreientwicklungsprozesses in Heilig Geist, Winz-Baak

Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marlies Meier blickte auf den Fortschritt der Gespräche der katholischen Gemeinde Heilig Geist, „Winz-Baak, mit der evangelischen Gemeinde vor Ort. Bis 11. Januar 2025 können die katholische Kirche und das Gemeindeheim noch genutzt werden (die Kita läuft zum Ende des Kitajahres 2023/2024 aus), bevor die Profanierung ansteht.

Für die Zeit danach wird aktuell weiter an der Idee gearbeitet, die ein Zusammenrücken der Christinnen und Christen in Winz-Baak vorsieht und unter dem Arbeitstitel „Ökumenisches Zentrum“ läuft. Marlies Meier berichtete von dem großen Engagement der Liturgiewerkstatt aus Heilig Geist, die auch gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde neue Gottesdienstformen erarbeitet hat. Es steht fest, dass es eine Ortsbegehung der evangelischen Kirche mit dem Künstler geben wird, der sie gestaltet hat. „Wir möchten schauen, ob und welche sakralen Gegenstände aus Heilig Geist hier integriert werden könnten“, gab Marlies Meier einen Einblick in die Gespräche.

Weiterhin keine Information hat die Pfarrei von der Stadt Hattingen zur Frage, ob die Kirche Heilig Geist bzw. eher ihr Portal gegebenenfalls denkmalschutzwürdig sein könnten. Seit einem Jahr warte man auf eine Antwort, sagte Pfarrer Lamm. Aber auch zu einer Einbindung des Heilig-Geist-Portals an einem der Eingänge der evangelischen Kirche habe man von den Protestanten positive Signale bekommen.

Bei allen Entwicklungen dürfe man nicht vergessen, dass auch die evangelische Gemeinde ein großes Interesse an einem ökumenischen Projekt zeige. „Die evangelische Kirche befindet sich schließlich gerade in einem Strukturprozess wie wir ihn schon 2005 hatten“, sagte Pfarrer Lamm.

Friedhofsfinanzen und -pflege

Einen Fokus auf den Friedhof in Niederbonsfeld legte Dr. Markus Oles, stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender, in seinem Pfarrversammlungs-Bericht zum Thema Friedhofsfinanzen und -pflege. Auf dem Friedhof in St. Engelbert sollen keine Bestattungen mehr stattfinden. Der Grund sei eine Entwicklung, die auf allen Friedhöfen zu beobachten sei. „Immer weniger Menschen entscheiden sich für große Gräber. Große Flächen bleiben frei. Die Einnahmen sinken – übrigens auch auf den kommunalen und evangelischen Friedhöfen.“ Es täte ihm leid, bei einem solchen Thema auf finanzielle Aspekte eingehen zu müssen. „Aber wir müssen mit Blick auf den Pfarreihaushalt darüber sprechen.“

In St. Engelbert habe es – im Gegensatz zu den anderen vier Friedhöfen mit höheren Bestattungszahlen – in den vergangenen Jahren drei bis fünf Bestattungen gegeben. Mit den etwa 1000 Euro, die die Pfarrei je nach Bestattungsart erhalte, müsse sie beispielsweise die Pflege der Wege, Entsorgung des Mülls, Versorgung mit Wasser über 30 Jahre gewährleisten. So entstünden 20 000 bis 25 000 Euro an Kosten pro Jahr. Angesichts dieser „riesigen Lücke“ in der Finanzierung habe man eine Entscheidung treffen müssen. Nun sollen keine Bestattungen in St. Engelbert mehr erfolgen.

Dr. Oles betonte aber: „Es wird weiterhin ein würdiger Friedhof bleiben.“ Erhalten wird der Friedhof gemäß gesetzlicher Vorgaben bis 2053. Wie es danach weitergehen könne, werde weiterhin überlegt. „Denkbar ist zum Beispiel ein Wald“, so Dr. Oles. Mit Angehörigen, die das wollten, würden außerdem Einzelgespräche geführt.

Bei den anderen Friedhöfen, für die solche Entscheidungen nicht anstünden, würden alternative Formen der Bestattungen überlegt und geprüft. In dieser Angelegenheit könne man allerdings nicht weiterkommen, bevor nicht eine neue Friedhofsgebührenordnung existiere. „Das Bistum lässt das allerdings gerade nicht zu.“ Auch mit Blick auf die Kosten der Pfarrei in Sachen Grabpflege seien neue Grabformen wünschenswert, die es den Friedhofsgärtnern „Schritt für Schritt leichter machen würden, die Gräber zu pflegen“. So könnten dann die Ausgaben der Pfarrei gesenkt werden.

Willkommenskultur und Caritas

„Unsere Pfarrei ist offen für alle“, betonte Marlies Meier über den Schwerpunkt „Willkommenskultur“, den der Pfarrgemeinderat seit vergangenem Jahr noch einmal verstärkt in den Blick genommen hat. Ebenso wie den Schwerpunkt Caritas.

Beides findet sich zum Beispiel im Pfarrei-Angebot „Mahl-Zeit“ wieder. Bei diesem Essens- und Begegnungsangebot. An jedem vierten Sonntag im Monat geht es ums gemeinsame Essen, um Begegnung und darum, Zeit miteinander zu verbringen. „Es geht darum, Gemeinschaft zu schaffen“, sagte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende. Mittlerweile kommen im Schnitt 50 Menschen zu den „Mahl-Zeit“-Terminen. Marlies Meier: „Und gleichzeitig laufen vor Ort fleißig weiter die Angebote der Gemeindecaritas.“ Wie beispielsweise die Tafel in Winz-Back oder die Lebensmittelgutschein-Ausgabe in St. Peter und Paul.

Aktivitäten vor Ort werden auch weiterlaufen, wenn die Caritas zukünftig enger zusammenrückt. Vor dem Hintergrund der älter werdenden Ehrenamtlichen in den Gemeindecaritas-Gruppen soll ein „Caritas-Ausschuss“ gegründet werden.

Pfarreikalender und Termine

Es soll einen Pfarreikalender geben, in dem auch die Termine aus Vereinen, Verbänden und Gruppen festgehalten werden. Jeweils im September/Oktober soll so Klarheit über das jeweils folgende Jahr bestehen. „Um Kollisionen zu vermeiden“, erklärte Pfarrer Lamm und warb dafür, dass alle ihre Termine deshalb rechtzeitig an geeigneter Stelle kommunizieren. Das Pfarrbüro nimmt die Termine gerne an.

Drei Termine für die kommenden Monate nannte Pfarrer Lamm noch:

  • Der Pfarreigeburtstag soll groß als „Fest der Begegnung“ gefeiert werden. Als Termin ist der Tag des Patroziniums (29. Juni) ausgewählt worden.
  • An Fronleichnam wird die Prozession wieder auch eine ökumenische Station in der St.-Georgs-Kirche haben. Am 30. Mai wird außerdem denjenigen, die in diesem Jahr Goldkommunion feiern oder sogar vor mehr als 50 Jahren zur Kommunion gegangen sind, ein besonderer Tag bereitet. Die Anmeldung läuft über das Pfarrbüro.
  • Das team exercitia hat in kleiner Runde mit dem Essener Bischof die Eröffnung seines Meditationszentrums in St. Joseph, Welper, gefeiert. (Tag der offenen Tür für alle am 5. Mai, 11 bis 18 Uhr, Anmeldung ist verlängert und formlos möglich unter exercitia@bistum-essen.de).

Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt

Die Präventionsbeauftragte Mariella von der Burg stellte sich und ihre Arbeit in der Pfarrei vor, die sie seit nun drei Jahren ehrenamtlich leistet. Seit 2019 sind in der Pfarrei 223 Menschen geschult worden. Aktuell arbeiten Mariella von der Burg und Pfarrer Andreas Lamm, die bisher geschult haben, daran, ein Schulungs-Team aufzubauen und zwei weitere Referenten dazuzuholen. Administrativ unterstützt Pastor Marius Schmitz jetzt die Präventionsbeauftragte in ihrer Aufgabe. Alle Informationen zum Thema Prävention inklusive des neuen Institutionellen Schutzkonzepts, Schulungsterminen und Kontaktmöglichkeiten sind nun umfänglich auf der Homepage der Pfarrei hattingen-katholisch.de zu finden.

Kirchenmusikalische Ideen und Pläne

Moritz Unger, neuer Koordinierender Kirchenmusiker der Pfarrei, präsentierte bei der Pfarrversammlung seine Ideen für die kommenden Monate und Jahre. Das Programm der Orgelkonzerte, wie er sie bereits für St. Mauritius organisiert, will der Kirchenmusiker kontinuierlich ausbauen. Gemeinsam mit der evangelischen Georgskirchengemeinde ist bereits geplant, dass 2025 die bisherigen evangelischen Orgeltage zum ersten Mal „Hattinger Orgeltage“ werden sollen – mit Konzerten auch in den katholischen Kirchen. Eine Orgelwanderung mit Stationen in den verschiedenen Kirchen und zu den jeweiligen Instrumenten passender Musik ist vorgesehen.

In „der Findungsphase“ sei die Idee für einen Förderverein für Kirchenmusik, mit dessen Hilfe das, was die Pfarrei nicht leisten kann, unterstützt werden könne. Über Spenden und Mitgliederbeiträge sollen Orgelmusik, Chöre, Bands und andere Ensembles davon profitieren.

Auch über den Zustand der Orgeln in St. Mauritius und in St. Peter und Paul gab Moritz Unger einen Überblick. Priorität habe die denkmalgeschützte Orgel in St. Mauritius, die ein Unikat in der Orgellandschaft Deutschlands sei, so Unger. Nach der letzten Sanierung sei es nun nach 25 Jahren wieder nötig, sie zu renovieren. Gerne werde er bei geplanten Orgelführungen im Laufe des Jahres am lebenden Objekt zeigen, was getan werden müsse.

Auch an der Orgel in St. Peter und Paul aus dem Jahr 1967 sei einiges zu richten, bilanzierte Unger: „Da sind Putzbrocken in der Orgel, Farnspitzer in den Pfeifen und die Elektrik muss überarbeitet werden.“

Personalien

  • Kinga Frank, seit knapp zwei Jahren Verwaltungsleiterin der Pfarrei, verlässt auf eigenen Wunsch zum 30. April 2024 die Pfarrei, um sich beruflich zu verändern. Ihre Nachfolge tritt Nicola Schütz an, die seit August 2023 bereits in der Friedhofsverwaltung der Pfarrei tätig gewesen ist und von Beginn an die Verwaltungsleitung unterstützt hat.
  • Küster Rainer Bahlmann wird seinen Dienst in der Pfarrei nach langer Krankheitsphase am 30. April 2024 beenden und sich in den Ruhestand verabschieden.

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